Medici Das Blut der Königin by Strukul Matteo

Medici Das Blut der Königin by Strukul Matteo

Autor:Strukul, Matteo [Strukul, Matteo]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: d-Goldmann TB
veröffentlicht: 2017-05-22T22:00:00+00:00


32

Die Gefahr kommt näher

Polignac befand sich im Vorzimmer zu den Gemächern der Königin. Er hatte hier gewartet, bis Caterina ihn empfing.

Heute trug sie ein raffiniertes Kleid aus perlgrauer Seide, einer Farbe, die ihre Augen besonders leuchten ließ.

Nach all der Zeit fand Polignac sie immer noch königlich und von einer inneren Würde, die sie attraktiv machte.

Er schätzte sie so sehr, dass seine Bewunderung bei ihm zu Verlangen wurde. Er bemühte sich jedoch, seine Gefühle hinter dem Vorhang der Treue und des Gehorsams zu verbergen. Diese Ergebenheit kam in seinen Augen bei dem, was er sich erlauben konnte, einem Liebesschwur am nächsten. Diese Liebe hatte sich nach und nach entwickelt, über die Jahre, als wäre er sich ihrer nur allmählich bewusst geworden. Doch seine Gefühle spielten im Augenblick überhaupt keine Rolle.

Es gab sehr viel schwerwiegendere Probleme, denn Polignac hatte das eindeutige Gefühl, dass Caterina völlig falschlag.

Er wollte es ihr sagen, bevor es zu spät war.

Aber die Königin schien den Prophezeiungen von Nostradamus, diesem verfluchten Hofastrologen, mehr zu glauben und vertraute dessen Vorhersagen mehr als seinen Warnungen, die sie rasch als die Fantasien eines alten Soldaten abtat.

Er war inzwischen alt, sicher. Aber genau deswegen witterte er den Gestank von Intrigen und Verschwörungen noch besser als früher.

Und Franz von Guise, der Mann, der den Aufstieg dieses kleinen Mädchens, verkleidet als Königin von Schottland, gefördert hatte, hatte sicher Verbrecherisches im Sinn.

»Eure Majestät«, sagte Polignac, als Caterina vor ihm stand, »Eure Eleganz wird nur noch von der unvergleichlichen Schönheit übertroffen, die in Eurer Würde und Eurem Stolz liegt.«

Caterina wehrte mit einer Handbewegung ab. »Ach, Monsieur de Polignac, Ihr verwirrt mich, Ihr seid zu galant. Habt Ihr denn keine Neuigkeiten für mich? Was verschafft mir das Vergnügen Eures Besuchs?«

»Madame la reine, ich bin gekommen, um Euch meine Befürchtungen mitzuteilen«, sagte Polignac etwas geheimnisvoll.

Caterina fiel die Sorge in seinen Worten auf, und sie antwortete sofort mit einem Scherz: »Mein lieber Freund, ich habe den Eindruck, dass Ihr nach all diesen so edlen Komplimenten mir nun richtig schlechte Neuigkeiten überbringen wollt.«

Polignac schien zu zögern. »Eure Majestät, ich entschuldige mich schon jetzt für das, was ich Euch sagen werde …«

»Dass mein Mann eine neue Geliebte hat? Ist es das, was Ihr befürchtet, Monsieur? Denn wie Ihr wohl wisst, ist so etwas für mich überhaupt kein Problem. Sprecht nur frei heraus. Das habe ich Euch schon früher vor langer Zeit einmal gesagt, wenn ich mich recht erinnere.«

Polignac nickte, doch ihre Antwort machte es ihm nicht leichter.

»Eure Hoheit, ich habe Grund zu der Annahme, dass eine der Frauen in Diensten von Maria Stuart unerlaubte Gefühle für den König hegt.«

»Unerlaubte Gefühle? Herrgott, Polignac, Ihr sprecht ja wie ein Abt! Ich wiederhole es noch einmal: Glaubt Ihr wirklich, dass ich eine neue Flamme nicht ertragen könnte, so weit, wie ich gekommen bin? Kommt zum Punkt, verflucht, ich befehle es Euch!« Caterina schaute dem alten Soldaten fest in die Augen.

»Nun, Eure Majestät, ich habe den König gesehen, wie er eine der Hofdamen von Maria Stuart unangemessen betrachtet hat.«

»Eine der vier Marien? Die Mädchen im Gefolge der Königin von Schottland?« Caterinas Stimme verriet ihre Überraschung.



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